Wintersemester 2024/25
Von Oleksandra Nikolova
Übersetzer, Sprachforscher, Schriftsteller – Viktor Chabanenkos (1937-2014) zahlreiche Veröffentlichungen, aber auch sein literarisches Schaffen sind eng mit der Nationalen Universität Saporischja verbunden. Als Mitglied der Akademie der Wissenschaft der Ukraine und des nationalen Schriftstellerverbands wurde er für sein literarisches Schaffen sowie für seine sprachgeschichtliche Forschung ausgezeichnet.

Im Jahre 1959 beendete Viktor Chabanenko sein Studium an der Philologischen Fakultät der Staatlichen Pädagogischen Universität Saporischja, aus der später die Nationale Universität hervorging. Ab 1962 arbeitete er dort als Dozent. Von 1985 bis 1996 war er Dekan der Philologischen Fakultät der Universität und ab 1984 Vorsitzender des Lehrstuhls für „Allgemeine und slavische Sprachwissenschaft“.
Chabanenko ist Autor von mehr als 500 wissenschaftlichen Arbeiten. Zu seinen Forschungsfeldern gehörte die Veröffentlichung und Systematisierung ukrainischer Folklore. 1990 erschien seine erste Sammlung mit ukrainischen Sagen. Zwei Jahre später folgte ein weiteres Editionsprojekt: „Weises Wort. Sprichwörter in Mundarten von Niederoberdniprjanschina“ enthält etwa 3500 Redensarten aus der Region Saporischja. Von besonderer Bedeutung ist das 1999 erschienene historisch-toponymische Wörterbuch (Великий Луг Запорізький), das zahlreiche Einträge zu den verschiedenen Ortsnamen rund um Saporischja enthält. 2006 folgte ein weiteres wichtiges Werk: das „Ukrainische Atlantis“. Dabei handelt es sich um eine Enzyklopädie zur „Zaporozher Sich“, dem kosakischen Herrschaftsgebiet, das zwischen dem 16. bis 18. Jahrhundert existierte und auch das Gebiet um das heutige Saporischja umfasste.
Publizistik und die öffentlichkeitswirksame Förderung ukrainischer Sprache, Geschichte und Kultur waren ihm besonders wichtig. Großen Stellenwert hatte für ihn aber auch die Übersetzung der weißrussischen und deutschen Literatur ins Ukrainische.
Viktor Chabanenko war Autor von Gedichten und Texten. Zu seinen Veröffentlichungen gehören: «Dom von meiner Seele» (1998), «Zu Besuch bei deiner Jungend» (1999), «Im ewigen Zweikampf» (2000). Er erhielt zahlreiche Auszeichnung, so den Verdienstorden 3. Grades und die Medaille „Schöpfer der Ukraine“ für seinen besonderen Beitrag um Wiederaufbau, Entwicklung und Stärkung des ukrainischen Staates.
Seit 2015 gibt eine Gedenktafel in der Nationalen Universität, auch eine Straße in Saporischja wurde nach ihm benannt.