Saskia Hennig von Lange mit Nici Webler. © Literarisches Zentrum Gießen

Biografischer Hintergrund

Gästebucheintrag im LZG von Saskia Hennig von Lange. Foto: © Literarisches Zentrum Gießen

Saskia Hennig von Lange wurde 1976 in Hanau geboren und wohnt derzeit mit ihrer Familie in Frankfurt am Main. Sie studierte Mitte der 90er Jahre Angewandte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der JLU. Gegenwärtig ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte, Professur des Mittelalters [Institut für Kunstgeschichte].

Sie gibt jedoch auch Schreibworkshops für Kinder und Jugendliche. Mittlerweile hat sie drei Romane und eine Novelle veröffentlicht: Alles, was draußen ist (2013), Zurück zum Feuer (2014), Hier beginnt der Wald (2018), Der Baum denkt (2020). Für Zurück zum Feuer erhielt sie 2015 den Clemens-Brentano-Förderpreis. In ihren Werken widmet sich Hennig von Lange existenziellen Themen wie dem eigenen Tod, dem Verlust geliebter Menschen und menschlichen Abgründen.

Besonderheiten

Besonders faszinierend an ihren Romanen ist das Spiel mit Wahrnehmungen und Betrachtungsweisen. Dierk Wolters schrieb in der Frankfurter Neuen Presse, sie sei die „Meisterin der Innenperspektive […] [und möchte] verständlich machen, wie Menschen funktionieren. Wie Erinnerungen unser Handeln prägen.‟

Die Texte zeichnen sich durch detailreiche Beschreibungen von Orten und Figurenhandlungen aus. Gerade diese Beschreibung äußerer Gegebenheiten und vermeintlich belangloser Alltagswahrnehmung wird zum Knotenpunkt innerer Gedankenwelt und erzählender Beobachtung. Auf diese Weise eröffnen sich dem Leser verschiedene Deutungsmöglichkeiten und variierende Wirklichkeiten.

„Die Zeit, die gibt es doch gar nicht, die geht doch bloß vorbei. Die Zeit, die ist doch nichts als ein Aufschub zu dem Moment hin, der dann gar keiner mehr gewesen sein wird, […] weil die Zeit ja nichts ist als der Aufschub zu dem Moment hin, an dem sie verschwunden sein wird. Die Zeit ist das Bangen inmitten der Worte: Sie hockt da, verborgen, und man kann sie nicht sehen und nicht einmal spüren, man weiß bloß, dass sie vorübergehen wird und dass man in ihr steckt.‟

Alles, was draußen ist, S. 30