Margarete-Bieber-Saal

Gegenüber des JLU Hauptgebäudes in der Ludwigstraße 34 liegt der Magarete-Bieber-Saal. Er wird vielseitig für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Dort finden bspw. Theateraufführungen und Lesungen statt oder es werden Vorträge gehalten.
Fotos: Kristina & Katharina Weber

Im Margarete-Bieber-Saal hielt Hennig von Lange 2006 ihren ersten kunsthistorischen Vortrag Die stumpfe Stelle des Bildes – Gold in der Kunst. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich mittelalterlicher Kunst. In ihrem Dissertationsprojekt befasst sich Hennig von Lange bspw. mit der Funktion von mittelalterlichen Rahmensystemen. Damit wendet sie sich auch in ihrer wissenschaftlichen Arbeit Gegenständen zu, die vom Betrachter meist unbeachtet bleiben oder übersehen werden.

Der Saal wurde nach der ersten Professorin an der JLU, Margarete Bieber, benannt. Ab 1928 leitete sie das Institut für Altertumswissenschaften, wurde jedoch 1933 aufgrund des Berufsbeamtengesetzes der Nationalsozialisten entlassen und emigrierte in die USA.

Im Margarete-Bieber-Saal hielt sie jedoch auch im Juni 2019 eine Trauerrede auf ihre Doktormutter und Freundin Prof. Silke Tammen, die ihr literarisches und wissenschaftliches Schaffen stark beeinflusste. Diese Freundschaft habe letztlich dazu geführt, dass Literatur und Wissenschaft sich in ihren Büchern vermischen. Dieses Wechselspiel zwischen den Schreibweisen gibt Hennig von Lange den Freiraum, „so zu denken, wie sie das im universitären Rahmen nicht kann“ und „das zu suchen, was [Bilder und Objekte] nicht auf den ersten Blick enthüllen wollen‟.

Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (ATW)/Flur der „Wilsonstraße‟

Für Hennig von Lange ist das Institut für ATW einer der prägendsten Orte in Gießen. Dort habe sie ihren Mann kennengelernt und jede Menge inspirierende Menschen getroffen, die sie bis heute begleiten würden. Hier hätten sie ganze Nächte auf Probebühnen verbracht, großartige Partys gefeiert und „ästhetische Konzepte wurden so schnell ausprobiert wie wieder verworfen“. Mit ihren Kommilitonen verbrachte sie viel Zeit auf der Probebühne oder auf dem Flur der „Wilsonstraße“, der nach dem ehemaligen Gastprofessor und Theatermacher Robert Wilson benannt wurde. Vom Arbeitsraum bis hin zu performance space dient dieser Gang als Wartezimmer und Treffpunkt für Studierende.