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Von Lisa Schepp

Können Esel mit ihren Ohren ihre Emotionen zeigen, Ratten mit ihren Ohren kichern und Fledermäuse über ihr Gehör im Dunkeln sehen? Diese und viele weitere spannende Fakten rund um tierische Ohren und Nasen lernten Kinder bei einer Lesung des Gießener Bilderbuchfestivals am 04. Juli im Hermann-Levi-Saal kennen. Autorin Lena Anlauf und Illustrator Vitali Konstantinov stellten ihre gemeinsam veröffentlichten Sachbücher „Geniale Nasen“ und ihre Neuerscheinung „Geniale Ohren“ Schulkindern vor. 

Lena Anlauf lebt in Marburg, hat Buchwissenschaften sowie Philosophie studiert und arbeitet als Programmleiterin im Kunstanstifter Verlag. Vitali Konstantinov studierte Kunst, Architektur sowie Grafik, Malerei und Kunstgeschichte. Er arbeitet und lebt als freier Illustrator und Autor ebenfalls in Marburg. Zusammen veröffentlichten sie bereits Sachbücher im NordSüd Verlag. 

Es gab viel Neues zu erfahren: Eulen, Luchse, Fledermäuse oder auch Esel verfügen nicht nur über geniale Hörfähigkeiten, sondern sprechen auch mittels ihrer Ohren. Sie legen ihre Ohren beispielsweise nach hinten, wenn sie wütend sind und stellen sie auf, wenn sie wachsam sind. Diese und viele weitere Fakten trafen bei den Kindern auf viel Begeisterung und Faszination – begleitet von „wow“ und „boah“.

Auch ein Quiz wurde während der Vorstellung gemeinsam gespielt. Dabei mussten die Kinder ihre Ohren spitzen und gut zuhören. Sie sollten die Tiere anhand von Geräuschen erkennen. Dabei ging es zum Beispiel um den Kaninchennasenbeutler, den Sternnasenmaulwurf und den Tapir. Das laute Fiepen, das durch den Saal ging, gehörte zu dem Tapir, was einige Kinder sogar richtig zuordnen konnten. Konstantinov berichtete daraufhin von einem spannenden Zoobesuch, bei dem er vor dem Tapir-Gehege stand, aber leider keinen sehen konnte: „Also habe ich dieses Geräusch abgespielt. Daraufhin kamen alle Tapire, sogar mit dem kleinen Baby, aus ihrem Versteck. Viele Forscher nutzen diese Laute, um ihre Verhaltensweisen und Reaktionen zu beobachten“.

Der Geruchssinn der Schüler*innen musste selbstverständlich auch getestet werden. Dafür rochen einige Kinder an verschiedenen Dosen, die mit Tiernahrung gefüllt waren. Für alle anderen, die im Publikum saßen, wurden riechende Postkarten verteilt, bei denen es sich um den Lavendel handelte. Lena Anlauf lobte die Schüler*innen mit den Worten: “Ein paar geniale Nasen sind auf jeden Fall unter euch!“

Auch auf die Entstehung eines Buches sowie den Beruf als Autor*in und Illustrator*in wurde genauer eingegangen. Viele kannten zwar die Berufe, waren dann aber doch über Konsantinovs Können erstaunt: „Wow, er hat das gezeichnet?“, riefen einige begeistert. „Je besser man ein Tier kennt, desto schöner und genauer kann man es zeichnen“, erzählte Vitali Konstantinov,. „Besonders Faultiere kann ich gut malen, da sie sehr lange an einer Stelle bleiben und sich nicht bewegen.“

Vitali Konstantinov zeigt außerdem verschiedene Fassungen von dem Cover zu „Geniale Ohren“. Diese entstanden zunächst durch grobe Bleistiftskizzen, die während des Entstehungsprozesses immer detaillierter und ordentlicher wurden. Zum Schluss kam dann noch Farbe hinzu bis am Ende eine Zeichnung herauskam, die zum heutigen Buchcover wurde. Im Augenblick sind die beiden auch mit ihrem neuen Buch auf Reisen, sogar in deutschen Auslandsschulen in Asien. Aktuell arbeiten sie an ihrem dritten Buch, „Geniale Augen“, das 2025 veröffentlicht werden soll. Die Kinder hatten aber noch zahlreiche weitere großartige Einfälle. „Wir können unser ganzes restliches Leben diese Tierbücher malen und schreiben, bei den ganzen Ideen, die ihr habt“, stellte Anlauf begeistert fest.

Ganz zum Schluss bekamen die Schüler*innen noch ein Blatt Papier, auf dem die Hälfte eines Tieres abgebildet war, das nun auf seine fantasievolle Ergänzung wartete. Wie richtige Entdecker*innen durften die Schulkinder ihren Fantasietieren Namen geben.

Nach der Veranstaltung wurden vier Mädchen zu ihrer Meinung befragt. Hanna, 8 Jahre, erzählte: „Ich kannte die Bücher vorher nicht und es hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Besonders gut hat mir das Quiz und das Malen am Ende gefallen“. „Die Fledermaus, die durch die Ohren sehen kann, hat mir von allen Tieren am besten gefallen“, berichtete Vira, 7 Jahre.