Klinger in Gießen
Während seines Studiums wohnte Friedrich Maximilian Klinger bei Professor Ludwig Julius Friedrich Höpfner, der an der Universität Gießen Naturrecht und Rechtsgeschichte lehrte. Der Kontakt war durch Goethe entstanden, der Höpfner bat, Klinger bei sich aufzunehmen. Das Haus an der Neuen Bäue 1, in dem Höpfner lebte, steht heute leider nicht mehr. Allerdings befindet sich an dem heutigen Gebäude eine Plakette, die auf den ehemaligen Bewohner hinweist.
Leider erlebte Klinger in Gießen nicht nur Gutes: In einem erhaltenen Brief, den der Student 1775 an Philipp Christoph Kayser schrieb, erzählt er von einem Badeunfall in der Lahn, bei dem ein Bekannter ums Leben kam. Dieses Erlebnis nahm ihn sehr mit und er verließ für einige Tage die Stadt, um der Beerdigung aus dem Weg zu gehen.
Doch hier in Gießen begann auch Klingers schriftstellerische Laufbahn. Er versuchte sich zunächst innerhalb der damals neuen literarischen Strömung des Sturm und Drang zu positionieren. Zudem bezieht er sich in seinen ersten Theaterstücken auf unterschiedliche Weise auf die Texte seiner Zeitgenossen – auch auf Werke seines Freundes Goethe.