Das Modul „Literarische Bildung und kulturelle Praxis“ bietet den Studierenden einen Blick über den Tellerrand. Hier werden im 3. und 5. Semester des Bachelorstudiengangs verschiedene Projektseminare angeboten, die einen konkreten Handlungsbezug der Germanistik vorstellen. Neben Theaterstücken und Hörspielen kann so beispielsweise eine Ausstellung zu einem bestimmten Thema entstehen.
Ein solches Projekt war das Seminar zu dem jüdisch stämmigen Dichter Karl Wolfskehl, in dem die Studierenden in Kleingruppen verschiedene (Lebens-)Stationen Wolfskehls aufarbeiteten. Darunter fallen u.a. seine Studienzeit in Gießen, die Mitgliedschaft im George-Kreis und die sein Leben und Werk stark prägende Zeit im italienischen und neuseeländischen Exil.
Bei der Erstellung der Ausstellungstafeln war eine Selektion und Sichtung von Bildern, Handschriften und Manuskripten notwendig. Diese wurden von dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Stadtbibliothek und dem Stadtmuseum Münchens, dem Georg-Archiv in Stuttgart, dem Gießener Stadt- und Universitätsarchiv und der Universitätsbibliothek Gießen zu Verarbeitung und Gestaltung zur Verfügung gestellt.
Ziel des Seminars war die Veranschaulichung und kreative Erklärung dessen, nach wem der Seminarraum B128 („Karl-Wolfskehl-Saal“) benannt ist. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Ausstellungseröffnung mit Sektempfang in dem Flur vor besagtem Seminarraum präsentiert.